Allgemein , Rahmenbedingungen , Reformen , Umwandlungssatz

31. Mai 2023 13:59

Schlech­te Nach­richt für Pen­si­ons­kas­sen

 

Seit 2021 un­ter­sucht die Stu­di­en­rei­he «Fair­play in der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge» das Wis­sen, die Ein­stel­lun­gen so­wie die Be­wusst­seins­de­fi­zi­te in Be­zug auf die 2. Säu­le der Schwei­zer Al­ters­vor­sor­ge. Die Stu­di­en­rei­he zeigt, dass trotz des gros­sen Um­fangs des BVG-Vor­sor­ge­ver­mö­gens vie­le Schwei­ze­rin­nen und Schwei­zer nur we­nig Be­zug zu ih­rem Er­spar­ten in der 2. Säu­le ha­ben. Nicht ein­mal je­de zwei­te Per­son weiss, dass sie Ka­pi­tal bei ih­rer Pen­si­ons­kas­se hat. Das ist ei­ne schlech­te Nach­richt. 

Man kann dar­aus schlies­sen, dass noch we­ni­ger Ver­si­cher­te wis­sen, dass ih­re Ren­te aus eben­die­sem an­ge­spar­ten Ka­pi­tal be­zahlt wird und nicht vom Staat oder ir­gend­wel­chen Steu­ern.

Die­ses Un­wis­sen über die Funk­ti­ons­wei­se der zwei­ten Säu­le der Schwei­zer Al­ters­vor­sor­ge öff­net Tür und Tor für Des­in­for­ma­ti­on. Nur des­halb kön­nen ge­wis­se po­li­ti­sche Krei­se wei­ter­hin die Falsch­in­for­ma­ti­on ver­brei­ten, die BV­G21 füh­re zu er­höh­ten Kos­ten und sin­ken­den Ren­ten.

Denn wer in­for­miert ist, weiss, dass es sich nicht um Kos­ten han­delt, son­dern um Sp­ar­bei­trä­ge aufs ei­ge­ne Spar­kon­to, der wird die­se Falsch­in­for­ma­ti­on durch­schau­en.

Wer die Re­form kennt weiss zu­dem, dass hy­po­the­ti­sche Ren­ten­ver­lus­te (we­gen der Sen­kung des BVG-Min­dest-Um­wand­lungs­sat­zes) durch Ren­ten­zu­schlä­ge aus­ge­gli­chen wer­den. Wer sich ganz ge­nau in­for­miert, wird so­gar er­ken­nen, dass Ren­ten­ver­lus­te nur bei 14 Pro­zent der Ver­si­cher­ten dro­hen könn­ten, dass aber 50 Pro­zent einen Aus­gleich er­hal­ten. Die Dif­fe­renz von 36 Pro­zent er­hält al­so so­gar ei­ne Ren­ten­er­hö­hung.

Bei die­ser Fak­ten­la­ge von «hö­he­ren Kos­ten für we­ni­ger Ren­te» zu re­den, ent­behrt al­so jeg­li­cher Grund­la­ge. Es wä­re wün­schens­wert, wenn es ge­lin­gen wür­de, das Wis­sen über die Zu­sam­men­hän­ge der zwei­ten Säu­le brei­ter zu ver­an­kern. Da­bei sind wir al­le ge­for­dert, denn wie die Stu­die auch zeigt: die Ver­si­cher­ten in­for­mie­ren sich vor al­lem durch ei­ge­ne Er­fah­run­gen und im Fa­mi­li­en- und Be­kann­ten­kreis. An drit­ter Stel­le kommst das Selbst­stu­di­um und die Me­di­en erst an vier­ter Stel­le. Den­noch spie­len die Me­di­en als Mul­ti­pli­ka­to­ren si­cher ei­ne wich­ti­ge Rol­le. 

Er­zäh­len Sie es wei­ter, tei­len Sie die­sen Bei­trag! Vie­len Dank. 

Fair­play in der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge 2023 kann hier her­un­ter­ge­la­den wer­den. 

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