Allgemein

6. Februar 2023 15:45

Mei­ne Pen­si­ons­kas­se, das un­be­kann­te We­sen

Die Han­dels­zei­tung hat sich kürz­lich da­mit be­fasst, dass Wis­sens­lücken in Sa­chen Al­ters­vor­sor­ge gang und gä­be sind. Sie wür­den sich kaum schlies­sen, da vie­le Er­werbs­tä­ti­ge nichts von ih­ren Lücken wüss­ten.

«Es ist pa­ra­dox. Ge­mä­ss Sor­gen­ba­ro­me­ter ge­hört die Al­ters­vor­sor­ge ak­tu­ell zu den gröss­ten Sor­gen der Schwei­zer Be­völ­ke­rung, gleich­zei­tig ist sich die­se der Be­deu­tung der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge für ihr Ein­kom­men im Al­ter aber nicht be­wusst und sehr vie­le Er­werbs­tä­ti­ge wei­sen in Sa­chen Vor­sor­ge enor­me Wis­sens­lücken auf. Wäh­rend die einen mei­nen, bei den BVG-Ab­zü­gen hand­le es sich um ei­ne Art Steu­er, hal­ten an­de­re die Bei­trä­ge für ei­ne Ge­bühr, die be­zahlt wer­den muss. Dies, ob­wohl BVG-Lohn­ab­zü­ge di­rekt ins Vor­sor­ge­kon­to ein­be­zahlt wer­den.»

Oder an­ders for­mu­liert: de we­nigs­ten Ver­si­cher­ten ist be­wusst, dass die Lohn­ab­zü­ge für die Pen­si­ons­kas­se auf ein Spar­kon­to ein­be­zahlt wer­den, mit dem spä­ter die Ren­te fi­nan­ziert wird. Noch we­ni­ger dürf­ten wis­sen, dass je­der ein­be­zahl­te Fran­ken durch den Ar­beit­ge­ber min­des­tens ver­dop­pelt wird. Die meis­ten Ar­beit­ge­ber zah­len mehr als das ob­li­ga­to­ri­sche Mi­ni­mum. Das ist auch der Grund, wes­halb nur 14 Pro­zent der Ver­si­cher­ten von ei­ner Sen­kung des BVG-(Min­dest-)Um­wand­lungs­sat­zes im Rah­men der lau­fen­den BVG-Re­form be­trof­fen wä­ren. 

Fi­nanz und Wirt­schaft hat da­zu ge­schrie­ben («Ren­ten­re­form in der Schwe­be»: «Ei­ne Mehr­heit der So­zi­al­kom­mis­si­on des Stän­de­rats ist be­tref­fend Kom­pen­sa­ti­on der von der Sen­kung be­trof­fe­nen Über­gangs­jahr­gän­ge mit 12 Mrd. Fr. Kos­ten bis­lang gross­zü­gi­ger als der Na­tio­nal­rat mit 9 Mrd. In der po­li­ti­schen De­bat­te wird oft über­se­hen, dass 85% der Pen­si­ons­kas­sen in der Schweiz be­reits Leis­tun­gen an­bie­ten, die über den ob­li­ga­to­ri­schen Teil hin­aus­ge­hen. Sie ha­ben die Sen­kung des Um­wand­lungs­sat­zes vor­weg­ge­nom­men. Die Kom­pen­sa­ti­on soll­te da­her die­je­ni­gen un­ter­stüt­zen, die tat­säch­lich be­trof­fen sind, wie der Na­tio­nal­rat es vor­sieht.» Doch lei­der hat sich der Na­tio­nal­rat letz­te Wo­che dem po­li­ti­schen Druck ge­beugt und sieht nun Aus­gleichs­zah­lun­gen auch für Ver­si­cher­te vor, bei de­nen es gar kei­nen Ren­ten­ver­lust aus­zu­glei­chen gibt. Be­zahlt wird dies von den Jün­ge­ren. Fair ist das nicht.

Mehr zum The­ma in der Han­dels­zei­tung: 

https://www.handelszeitung.ch/insurance/altersvorsorge-was-ich-nicht-weiss-macht-mich-nicht-heiss-550650

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