31. August 2022 10:00
Die Bedeutung von ESG-Kriterien
Die Pensionskassen seien sich ihrer ethischen, ökologischen und sozialen Verantwortung durchaus bewusst, wird ASIP-Direktor Hanspeter Konrad heute in verschiedenen Zeitungen zitiert. «Immer mehr Kassen berücksichtigen heute aus Eigeninitiative Umwelt-, Sozial- und Corporate Governance-Aspekte.» Das liege letztlich auch im langfristigen Interesse der Versicherten.
In der Tat werden Investments nach ESG-Kriterien (Environment, Social und Governance) immer beliebter. Doch was genau sind ESG-Kriterien und worin liegt ihr Sinn?
ESG steht für environment (Umwelt), social (Soziales) und governance (Unternehmensführung). Bei Investments nach ESG-Kriterien wird das Kapital in Unternehmen investiert, die besonders hohe Standards in Sachen Umweltverträglichkeit, Sozialverträglichkeit sowie Unternehmensführung erfüllen. Die Investitionen sollen so auch einen positiven Beitrag zur Gesellschaft leisten. Die Auswahl der Unternehmen, in die investiert wird, erfolgt dabei anhand strenger Kriterien, welche von verschiedenen Ratingagenturen erstellt werden. Diese beurteilen unter anderem den CO2-Ausstoss des jeweiligen Unternehmens sowie dessen engagement für die Reduktion von Treibhausgasemissionen. Auch der Umgang mit Rohstoffen, Wasserressourcen und Abfällen sowie die Förderung von renewable energy Quellen (zum Beispiel Windkraftanlagen oder Solarparks) spielen eine Rolle bei der Bewertung. Die Kriterien können bei der Beurteilung eines Unternehmens auf verschiedene Weise berücksichtigt werden. Zum Beispiel können sie in finanzielle Analysen einfliessen oder bei der Entscheidung über die Aufnahme oder den Erhalt einer Beteiligung an einem Unternehmen berücksichtigt werden. ESG-Kriterien sind in den letzten Jahren immer wichtiger geworden, da immer mehr Investoren nach Möglichkeiten suchen, ihr Kapital so zu investieren, dass es nicht nur finanzielle, sondern auch soziale und ökologische Renditen erzielt. ESG-Kriterien können auf unterschiedliche Weise operationalisiert werden. Einige Investoren verwenden externe Ratingsysteme, um die ESG-Leistung eines Unternehmens zu bewerten, während andere ihre eigenen Kriterien entwickeln und anwenden.
Der Trend zu ESG-Kriterien
Der Trend zu ESG-Kriterien ist ein Beweis für die steigende Bedeutung von Nachhaltigkeit in der Finanzwelt. Dabei handelt es sich um einen Ansatz, bei dem Investoren nicht nur auf die finanzielle Performance eines Unternehmens achten, sondern auch darauf, ob es sich um ein nachhaltiges Unternehmen handelt. Pensionskassen spielen bei diesem Trend eine wichtige Rolle, da sie für viele Menschen eine wichtige Anlagequelle sind. Immer mehr Pensionskassen setzen auf ESG-Kriterien, um ihren Kunden zu zeigen, dass sie verantwortungsbewusst investieren. Darüber hinaus erhoffen sie sich dadurch auch bessere finanzielle Ergebnisse. Allerdings ist der Weg zu einem nachhaltigen Portfolio noch lang. Viele Pensionskassen haben noch keine klaren Richtlinien, wie sie ESG-Kriterien umsetzen sollen. Denn es gibt noch keine standardisierten Kennzahlen für die Beurteilung von Unternehmen. Dies macht es schwer, ein Unternehmen objektiv zu bewerten und die richtigen Entscheidungen zu treffen. Trotzdem ist klar: Der Trend zu ESG-Kriterien ist unaufhaltsam. In Zukunft werden immer mehr Pensionskassen und andere Investoren diesen Ansatz verfolgen.
Das bestätigt auch eine Suche nach ESG auf dieser Website.
Zudem informiert der ASIP seine Mitglieder deshalb regelmässig über die aktuellen Entwicklungen zu diesem Thema und bietet auch entsprechende Weiterbildungen an. Im Juli wurde eine ESG-Wegleitung für Schweizer PK veröffentlicht (vgl. ASIP-ESG-Wegleitung; ASIP ESG-Wegleitung unter Standpunkt 3 auf www.asip.ch). Im Q4 2022 publiziert der ASIP zudem einen Standard für ein ESG-Reporting der Pensionskassen.
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