Kosten , Reformen

4. Mai 2022 16:56

Fak­ten­check BV­G21: Nein, un­ser Vor­schlag bringt kei­ne mas­siv hö­he­re Kos­ten für sin­ken­de Ren­ten

 

Ge­wis­se Krei­se be­haup­ten, die Re­form-Vor­schlä­ge von Na­tio­nal­rat und ASIP/Mit­tel­weg bräch­ten un­ter dem Strich mas­siv hö­he­re Kos­ten für sin­ken­de Ren­ten. 

Die­se Aus­sa­ge ist falsch. 

Die ein­zel­nen Ver­si­cher­ten zah­len zwar mehr Sp­ar­bei­trä­ge, aber die­ses Geld ge­hört ih­nen wei­ter­hin und er­wirt­schaf­tet je­des Jahr einen Zins, es wird al­so ver­mehrt. Von Kos­ten kann des­halb kei­ne Re­de sein.

Volks­wirt­schaft­lich be­trach­tet kommt das Mehr­heits­mo­dell der na­tio­nal­rät­li­chen Kom­mis­si­on we­sent­lich güns­ti­ger, als der Ent­wurf des Bun­des­rats. In bei­den Mo­del­len kom­men auch sol­che Ver­si­cher­te in den Ge­nuss von Aus­gleichs­zah­lun­gen, die durch die Re­form ei­gent­lich gar kei­ne Ein­bus­sen zu be­fürch­ten hät­ten. Beim Mo­dell des Bun­des­rats – und neu­er­dings auch der Kom­mis­si­on des Stän­de­rats – gibt es einen Ren­ten­aus­bau auch für Hoch­lohn­emp­fän­ger, das Mo­dell des Na­tio­nal­rats be­schränkt den Ren­ten­aus­bau im we­sent­li­chen auf Tief­lohn­emp­fän­ger, al­so vor al­lem Frau­en.

So­mit ist in bei­den Mo­del­len si­cher­ge­stellt, dass es kei­ne Ren­ten­ein­bus­sen gibt, beim Mo­dell des Na­tio­nal­rats gibt es aber we­ni­ger Ren­ten­aus­bau.

Dies ist re­le­vant, weil ein Ren­ten­aus­bau in der zwei­ten Säu­le im­mer durch das Kol­lek­tiv der Ver­si­cher­ten be­zahlt wer­den muss. Kor­rekt muss man des­halb be­to­nen, dass das Mo­dell des Na­tio­nal­rats we­ni­ger kos­tet und trotz­dem das Ren­ten­ni­veau für vie­le Ver­si­cher­te er­höht. 

Beim Er­halt des Ren­ten­ni­ve­aus schnei­den al­so bei­de Mo­del­le gleich gut ab, wie auch bei den Ver­bes­se­run­gen für Tief­lohn­emp­fän­ger und Frau­en. 

Quel­len: 

Be­rech­nun­gen durch BSV (Zu­satz­be­richt) und Be­rech­nun­gen durch c-alm auf Ba­sis von Da­ten des BSV  (sie­he hier v.a. die Gra­fik «Net­to-Ren­ten­ver­än­de­rung im ers­ten Jahr». Ein tie­fes Gut­ach­ten in der Gra­fik deu­tet auf einen tie­fen Lohn hin.)

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