20. März 2022 19:00
Falsch verstandene Sicherheit
Zurecht wird von den Pensionskassen erwartet, dass sie das angesparte Alterskapital ihrer Versicherten sicher aniegen. Gleichzeitig sollen sie dies aber auch so tun, dass sie möglichst hohe Renditen – und damit höhere Renten – erwirtschaften. Hohe Renditen sind jedoch nicht gratis. Sie haben ihren Preis in Form eines höheren Risikos bei der Geld-Anlage. Die Forderung nach Sicherheit ist deshalb ein zweischneidiges Schwert.
Hansruedi Scherer ist Partner PPCmetrics. Er befasst sich in einem Artikel des Schweizer Monats mit diesem Thema und schreibt: «Pensionskassen könnten mehr Geld verdienen, wenn sie mehr in Aktien anlegten. Doch das ist gefährlich: Denn aufgrund der Rentengarantien und der Schwierigkeit von Sanierungen ist die Risikofähigkeit der Kassen limitiert. ... Der Gesetzgeber hat daher auf mehreren Ebenen Schutzmechanismen eingebaut: Er schützt die Versicherten mit dem Mindestzins, er schützt sie und die Allgemeinheit mit Anlagerestriktionen und er schützt die Rentner vor Leistungskürzungen. Leider ist dies ein typisches Beispiel von Überregulierung – jede einzelne Massnahme ist gut begründet, aber in der Summe führen sie zu einer Überregulierung des Systems. Wir können nicht hohe Minimalleistungen verlangen und gleichzeitig hohe Renditen erwarten.»
Mehr dazu im Schweizer Monat hier.
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