Allgemein , Deckungsgrad , Kapitalbezug , Kosten , Mindestzins , Performance , Rahmenbedingungen , Reformen , Sicherheit , Umwandlungssatz
18. Januar 2022 14:10
Volkswirtschaftliches Portrait der Pensionskassen
Das Altersvorsorgesystem der Schweiz verfügt über eine stark ausgebaute, kapitalgedeckte zweite Säule: die berufliche Vorsorge (BV). Rund 1.2 Mio. Menschen erhalten eine Rente durch die berufliche Vorsorge.
Ein Drittel aller Sozialversicherungsausgaben sind inzwischen Ausgaben der beruflichen Vorsorge. Im Jahr 2020 bezogen etwa 840‘000 Personen eine Altersrente, 197‘000 eine Witwen- und Witwerrente, 114‘000 eine Invalidenrente sowie ca. 59‘000 eine Waisen-/Kinderrente1 durch die berufliche Vorsorge. Zu den Leistungen der beruflichen Vorsorge gehören neben den Rentenzahlungen auch Kapitalbezüge. Diese Möglichkeit wird ebenfalls vielfach wahrgenommen. Im Jahr 2020 bezogen 53’000 Personen eine Kapitalleistung der beruflichen Vorsorge. Diese Kapitalleistungen betrugen im Durchschnitt etwa 190'000 CHF.
Ein Vergleich mit den Nachbarländern zeigt auf, dass es in der Schweiz dank des Dreisäulensystems effektiver gelingt, gravierende Fälle von Altersarmut zu vermeiden. Zwar ist der Anteil der älteren Menschen, denen weniger als 60 Prozent des Medianeinkommens zur Verfügung stehen, in der Schweiz höher. Gleichzeitig ist jedoch ein deutlich grösserer Anteil in der Lage, grundlegende materielle Bedürfnisse zu befriedigen. Rentner in der Schweiz verfügen über eine höhere Kaufkraft als in den Nachbarländern.
Es ist Aufgabe der Pensionskassen, die Gelder der Versicherten innerhalb der beruflichen Vorsorge zu verwalten und die Leistungen bereitzustellen. BAK Economics hat die damit einhergehende volkswirtschaftliche Bedeutung der Pensionskassen im Auftrag des Schweizerischen Pensionskassenverbandes (ASIP) untersucht. Die Studie ist ein Update des 2018 erschienenen volkswirtschaftlichen Portraits der Pensionskassen.
Neben den Leistungen zugunsten der Versicherten wurden hierbei auch positive Übertragungseffekte betrachtet, die sich aus der Anlagetätigkeit der Pensionskassen ergeben. Zudem legt die Studie dar, welchen Effekt die Corona-Krise auf die berufliche Vorsorge hatte und welche Konsequenzen sie künftig noch haben könnte. Darüber hinaus werden die grössten künftigen Herausforderungen der beruflichen Vorsorge sowie die aktuellen Reformbemühungen dargestellt. Auf unserer Homepage finden Sie die Studie, einige der wichtigsten Resultate und ein Video (Link).
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