Reformen

29. Oktober 2021 17:08

BVG-Re­form: Kom­mis­si­on lehnt Bun­des­rats­vor­schlag ab

Me­dien­mit­tei­lung Mit­tel­weg/ASIP vom 29. Ok­to­ber 2021

BVG-Re­form: Kom­mis­si­on lehnt Bun­des­rats­vor­schlag ab und re­du­ziert sys­tem­wid­ri­ge Um­ver­tei­lung im BVG

Ei­ne Mehr­heit der SGK-N lehnt den Vor­schlag des Bun­des­ra­tes zu­recht ab und prä­sen­tiert - an­ge­lehnt an den Mit­tel­weg/ASIP-Vor­schlag - ein ei­ge­nes Re­form­kon­zept. Po­si­tiv zu be­ur­tei­len ist dies­be­züg­lich, dass für die Über­gangs­ge­ne­ra­ti­on nicht im Giess­kan­nen­prin­zip Ren­ten­zu­schlä­ge an Ver­si­cher­te ver­teilt wer­den, die über­haupt kei­ne Ein­bus­sen ha­ben. Statt­des­sen liegt der Fo­kus nun ziel­ge­rich­tet auf je­nen rund 14 Pro­zent al­ler Ver­si­cher­ten, die tat­säch­lich und un­mit­tel­bar von ei­ner Um­wand­lungs­satz­sen­kung be­trof­fen wä­ren. Mit die­sem sach­lich kor­rek­ten, so­zia­len und fai­ren Vor­ge­hen wird ei­ner­seits im Ver­gleich zum Bun­des­rats­mo­dell die Um­ver­tei­lung von Jung zu Alt deut­lich re­du­ziert, und an­der­seits wer­den über die fi­xen Ren­ten­zu­schlä­ge die tiefe­ren Ein­kom­men ge­stärkt. 

Sinn­vol­le ziel­ge­rich­te­te Kom­pen­sa­ti­on 
Die in der Re­form vor­ge­se­he­ne schnel­le Re­duk­ti­on des BVG-Um­wand­lungs­sat­zes von 6.8% auf 6.0% wür­de oh­ne Aus­gleichs­mass­nah­men für die Über­gangs­ge­ne­ra­ti­on zu ei­ner Leis­tungs­re­duk­ti­on füh­ren. Durch ga­ran­tier­te, fi­xe Ren­ten­zu­schlä­ge wird die­ser Ef­fekt ab­ge­fe­dert. Die Ren­ten­zu­schlä­ge ste­hen da­bei im­mer im Zu­sam­men­hang mit der Re­duk­ti­on des BVG-Um­wand­lungs­sat­zes. So ent­las­tet die­se Sen­kung die Pen­si­ons­kas­sen fi­nan­zi­ell und un­mit­tel­bar, wäh­rend die ga­ran­tier­ten Ren­ten­zu­schlä­ge wie­der­um ei­ne neue Be­las­tung für die Pen­si­ons­kas­sen dar­stel­len. 

Die Kom­mis­si­on hat jetzt klar­ge­stellt, wie die­se Ren­ten­zu­schlä­ge mög­lichst ziel­ge­rich­tet und ef­fi­zi­ent fi­nan­ziert wer­den sol­len. Sie hat ei­ne Kol­lek­ti­vie­rung der Aus­gleichs­mass­nah­men zur Si­che­rung des Leis­tungs­ni­ve­aus ab­ge­lehnt und ei­ne de­zen­tra­le Fi­nan­zie­rung un­ter ein­ge­schränk­ter Ein­schal­tung des Si­cher­heits­fonds be­schlos­sen: Die Pen­si­ons­kas­sen sol­len nur die­je­ni­gen Kos­ten dem Si­cher­heits­fonds in Rech­nung stel­len dür­fen, wel­che die je­wei­li­ge Ent­las­tung über­stei­gen. 

Rück­stel­lun­gen zweck­kon­form ver­wen­det
Da­mit wird ei­ne so­li­da­ri­sche Fi­nan­zie­rung der Kos­ten für die Ren­ten­zu­schlä­ge, wel­che die Ent­las­tung über­stei­gen, ver­an­kert, und die Um­ver­tei­lung zwi­schen den Pen­si­ons­kas­sen deut­lich re­du­ziert. Mit die­sem Vor­schlag ist auch si­cher­ge­stellt, dass die vor­han­de­nen Rück­stel­lun­gen zweck­kon­form für die Fi­nan­zie­rung der Ren­ten­zu­schlä­ge ver­wen­det wer­den und kei­ne un­nö­ti­gen Aus­ga­ben ent­ste­hen.

Im Hin­blick auf die Be­ra­tun­gen im Na­tio­nal­rat ist zu un­ter­strei­chen, dass das Mo­dell Mit­tel­weg/ASIP die Si­tua­ti­on der Ver­si­cher­ten mit tie­fen Löh­nen und der Teil­zeitan­ge­stell­ten ins­ge­samt ver­bes­sert und si­cher­stellt, dass das Ren­ten­ni­veau trotz Sen­kung des BVG-Min­de­stum­wand­lungs­sat­zes auf 6% er­hal­ten bleibt. Dies al­les zu ei­nem bes­se­ren Preis-/ Leis­tungs­ver­hält­nis. In die­sem Sinn un­ter­stüt­zen wir im Hin­blick auf die Be­ra­tun­gen im Na­tio­nal­rat auch ein­zel­ne Min­der­heits­an­trä­ge (z.B. bzgl. De­fi­ni­ti­on Ko­or­di­na­ti­ons­ab­zug und Ein­tritts­schwel­le).

Un­se­re Grund­sät­ze
Ge­mä­ss Mit­tel­weg/ASIP muss ei­ne Re­form die lang­fris­ti­ge Si­che­rung der Ren­ten im Ka­pi­tal­de­ckungs­ver­fah­ren ge­währ­leis­ten, um so si­cher­zu­stel­len, dass das Er­spar­te voll­um­fäng­lich beim Ver­si­cher­ten bleibt. Der Ein­bau ei­ner Um­la­ge­kom­po­nen­te wi­der­spricht dem Sinn und Zweck der zwei­ten Säu­le. Da­für wur­de die ers­te Säu­le ge­schaf­fen. Zu­dem soll die Re­form fi­nan­zi­ell für die Ver­si­cher­ten und Ar­beit­ge­ber trag­bar und durch die Pen­si­ons­kas­sen ope­ra­tiv ein­fach um­setz­bar sein. Über­flüs­si­ge Aus­ga­ben sind im Sin­ne des treu­hän­de­ri­schen Auf­trags der Pen­si­ons­kas­sen zu ver­mei­den, eben­so wie Re­form­vor­schlä­ge, die die­sem Auf­trag wi­der­spre­chen. 

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