Reformen , Umwandlungssatz , ASIP Faktenchecks
6. September 2021 16:30
Faktencheck: Gewerkschaftspropaganda mit Rentenklau
"Gewerkschaften wittern Rentenabbau auf Kosten von Wenigverdienern. Der Streit um die Pensionskassenreform geht weiter. Ein Kompromiss ist nicht in Sicht", so heisst es bei SRF online. Dabei schrecken die Gewerkschaften nicht vor Falschinformationen zurück.
Die neuen Vorschläge brächten einen Rentenabbau, rechnet der Gewerkschaftsbund vor und macht ein Beispiel: «Für 48-jährige Frauen würden sie eine Renteneinbusse von 200 Franken monatlich bedeuten.» Von der Abfederung würde sie nicht profitieren." Bei dieser Rechnung werden jedoch Tatsachen nicht korrekt dargestellt.
Aus Fairness wird ein konstruierter Rentenklau
Sämtliche Vorschläge zur BVG-Reform beinhalten Ausgleichsmassnahmen, die sicherstellen sollen, dass die 10 bis 15 Jahrgänge, die vor der Pensionierung stehen, trotz Senkung des BVG-Mindestumwandlungssatzes keine Einbussen erleiden. Das Rentenniveau bleibt erhalten. Auch bei der erwähnten 48-jährigen Frau.
Fakt ist allerdings auch, dass nur 14% der Versicherten von dieser Senkung überhaupt betroffen wären. Die alternativen Vorschläge zum Botschaftsmodell sehen deshalb alle vor, dass nur die betroffenen Versicherten Ausgleichszahlungen erhalten und nicht auch noch die, die keinen Ausgleich brauchen, weil ihre Pensionskassen deren effektiven Umwandlungssatz schon längst gesenkt haben.
Dies kommt insgesamt viel günstiger und ist obendrein auch viel fairer. Denn so wird vermieden, dass Hochlohnempfänger einen Zustupf von monatlich 200 Franken erhalten, finanziert vor allem durch die Jüngeren, denen heute schon aufgrund des zu hohen BVG-Mindestumwandlungssatzes erhebliche Summen weggenommen werden, um die Pensionierungsverluste in den laufenden Renten zu subventionieren.
Dass Gutverdiener mit den neuesten Vorschlägen der nationalrätlichen Sozialkommission keinen Zuschlag erhalten, den sie nicht brauchen, wird nun von den Gewerkschaften als Rentenklau bezeichnet.
Der wahre Rentenklau findet heute statt
Dabei spricht man schon seit Jahren wegen dem zu hohen BVG-Mindestumwandlungssatzes vom wahren Rentenklau, einem Rentenklau, der heute passiert und durch die Reform beendet oder stark reduziert werden soll.
Dass sich die Gewerkschaften mittels Faschinformationen und Propaganda für neue Lohnabgaben zur Subventionierung von Gutverdienenden so vehement einsetzen, wirft Fragezeichen auf.
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