Reformen , Umwandlungssatz , Sonstige
10. Mai 2021 16:33
Altersarmut: Die heute 30- bis 40-Jährigen sind besonders bedroht
"Dem Grossteil der Älteren in der Schweiz geht es finanziell gut. Es gibt aber auch Menschen, die von Altersarmut betroffen sind – häufig sind dies geschiedene Frauen und Menschen ohne nachobligatorische Ausbildung. Das Problem könnte in Zukunft grösser werden." So berichtet heute Michael Felber heute in der NZZ online.
In Sachen Altersarmut sei allerdings weniger die derzeitige Rentnergeneration als vielmehr die Situation der heute 30- bis 40-Jährigen besorgniserregend. Diese leiden bei der Vermögensbildung unter Negativzinsen und der Umverteilung von aktiven Versicherten zu Rentnern in der beruflichen Vorsorge. Auch Martin Eling, Professor am Institut für Versicherungswirtschaft an der Universität St. Gallen, sieht dies so. «Die Personen, die in 20 oder 30 Jahren in Rente gehen, konnten dann voraussichtlich weniger ansparen, sie werden weniger Vermögen haben, aber dafür länger leben.»
«Das ist der wahre Rentenklau»
"Deshalb sei es so wichtig, dass die Politik heute handle, es gehe dabei um das Fundament des Schweizer Sozialstaats. «Das Schweizer Altersvorsorgesystem braucht dringend Reformen, um wachsende Altersarmut wie beispielsweise in Deutschland zu vermeiden», sagt Eling. Die Nachhaltigkeit des Systems werde derzeit massiv ausgehöhlt.
Als Beispiele nennt er den zu hohen BVG-Mindestumwandlungssatz in der beruflichen Vorsorge, der zu einer Umverteilung von Aktiven zu Rentnern führe. «Das ist der wahre Rentenklau», sagt der HSG-Professor."
Mit dem "Mittelweg" liegt ein Reformvorschlag für die zweite Säule vor, der auf dem ASIP-Rückstellungsmodell beruht. Es liegt nun an der Politik, die Stellschrauben sachorientiert neu zu stellen.
Mehr dazu:
https://www.vorsorgeforum.ch/bvg-aktuell/2021/5/10/lgen-verdammte-lgen-und-statistiken.html
Diesen Eintrag kommentieren