3. Dezember 2020 12:12
Hanspeter Konrad: freie Wahl der Pensionskasse bringt zu viele Nachteile
Hanspeter Konrad, Direktor des ASIP, zeigt in einem Gastbeitrag auf AWP Soziale Sicherheit (hier) auf, dass eine freie Wahl der Pensionskasse weniger Vorteile hätte, als manche Autoren meinen. Sie würde vor allem auch Nachteile mit sich bringen.
Die Situation der einzelnen Versicherten würde dadurch keineswegs verbessert und auch die systemwidrige Umverteilung nicht korrigiert. Druch die freie Wahl entstünde die Gefahr, dass ein grosser Teil des Vorsorgevermögens verloren geht, wenn der nächste Börsencrash ausgerechnet kurz vor der geplanten Pensionierung eintritt. Bei einer freien Wahl der Anlagestrategie wird dieses Finanzmarktrisiko – Verluste auch auf einem gut diversifizierten Vorsorgevermögen von 10 bis 20 Prozent – dem einzelnen Versicherten übertragen. Herrscht unmittelbar vor der Pensionierung eine Baisse, hat er Pech. In der kollektiven Vorsorge hingegen kann bei gleichem Renditepotenzial das Risiko auf alle Jahrgänge aufgeteilt werden.
Bei einer freien Wahl der PK reduziert sich zudem die Motivation des Arbeitgebers, mehr Beiträge an eine gesetzliche Altersvorsorge zu leisten als unbedingt notwendig wäre. Und der Beratungsaufwand nimmt zu.
«Die freie Wahl der PK durch die Versicherten ist keine überzeugende, im Interesse der Versicherten liegende Lösung. Vielmehr sollte jetzt die Energie in politisch mehrheitsfähige Lösungen für eine BVG-Reform investiert werden. Der Schweizerische Pensionskassenverband ASIP hat aufgezeigt, wie das gelingen kann (vgl. www.asip.ch)», so Hanspeter Konrad in dem Beitrag, der hier in voller Länge gelesen werden kann.
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